Amazon FireTV Stick – erste Eindrücke

Der Amazon FireTV Stick, ein kleines, feines Stück Hardware. Wenn da nicht so ein paar Kleinigkeit wie das fette Netzteil und der doch recht lange Formfaktor des Sticks wären. Ich hatte mir bereits im Vorfeld über zwei Sachen Gedanken gemacht: Zum einen die Stromversorgung, denn Netzteile gehen genauso wenig wie Set-Top Boxen. Und zum anderen die Position hinter dem TV so zu wählen, dass man von dem ganzen nichts sieht. Der Stick benötigt laut technischer Doku 1 Ampere, daher wird auch ein extra Netzteil mitgeliefert. Das eine Ampere würde auch USB 3.0 liefern, kann aber mein Fernseher nicht. Wenn man aber zwei freie USB 2.0 Ports mit standardmässigen 0,5 Ampere je Port frei hat, dann kann man entweder einen Adapter von USB A auf USB Micro kaufen (ca 12 Euro), oder die günstigere Variante mit zwei mal USB A auf USB A Buchse nehmen und daran dann das mitgelieferte Kabel vom Stick anstecken, beides ist möglich und funktioniert, Variante 2 sorgt halt für mehr Kabelsalat, aber kostet dafür auch nur 3 Euro. Das zweite Problem mit dem Formfaktor, besonders bei der Verwendung von seitlichen HDMI Ports, lässt sich ähnlich leicht lösen: es gibt bei Amazon 90 bzw 270 Grad HDMI Adapter, im zwei Set für 5 Euro. Steckt man die beiden Winkel zusammen, bekommt man wunderbare 180 Grad und dadurch mit dem Stick hinter und nicht seitlich neben dem Fernseher raus! Klar, die Adapter verteuern den Stick in Summe um 17 Euro, aber Das war es mir, schon allein um meine Neugierde zu befriedigen, Wert.



Zum Gerät selbst kann ich bisher folgendes äusserst positiv, vor allem im Vergleich zum Apple TV und zu Chromecast, feststellen:

Preis, Performance, Grösse, Gewicht sind spitze, es gibt eine tolle und ergonomische Fernbedienung und am besten – alle Mediastreamer außer Watchever (verwende ich aktuell nicht, kann aber ebenfalls per Sideload installiert werden) auf einer Kiste 🙂 – das ist fantastisch! 



Kodi und Maxdome nachinstalliert ist denkbar einfach (mit adbFire, ist halt doch Android), klappt wunderbar. Netflix ist eh drauf, genau wie Prime Instant. Was will man mehr? AirPlay kann der Stick auch, Spotify Connect ebenso, und das alles ohne Jailbreak oder Rooting, nicht wie beim ATV, für dessen Version 3 es immer noch keine Möglichkeit gibt, Kodi zu installieren, auch nicht mit ATVFlash. Twitch und PutPat laufen auch nativ, die Sprachsteuerung über das FireTV App ist wirklich sehr gut gelöst und alles in allen finde ich die Hardware auch sehr Hotel- und Roadworker-geeignet, war mit ein Grund für den Kauf. 
Seit Release 1.5 sogar noch mehr, den FireTV kann, im Gegensatz zB zum Chromecast, auch mit Captive Portal WLAN´s:
Über Benutzernamen und Passwort mit Hotel-WLAN verbinden — Nehmen Sie Ihre Lieblingsfilme, Serien, Spiele und vieles mehr mit, wenn Sie nicht zu Hause sind. Das Amazon Fire TV ermöglicht Ihnen den Zugriff an Orten, an denen das Internet über ein Portal zugänglich ist und erfordert, dass Sie Benutzernamen und Passwort eingeben, wie z. B. in Hotels und an einigen Universitäten.



Einziger Nachteil bisher: Apps, die nicht für den Stick geschrieben wurden, können etwas hackelig zu bedienen sein. Das fällt bei Maxdome besonders auf: Aufgrund fehlender Google Play Services kommt hin und wieder ein Warnhinweis, welchen man einfach wegdrücken kann. Bei der Bedienung von Maxdome wird es dann aber wild, denn das App ist eigentlich für Touch-Bedienung ausgelegt – hier kommt man nicht an einer Mausbedienung vorbei. Ich habe das ganze mit „Remote Mouse for FireTV“ (1,79 im Appstore von Amazon, 0,99 dann nochmal für das iOS App) erledigt. Die Navigation ist etwas fummlig, aber machbar, geht aber wohl eher nicht als wirklich alltagstauglich für die meisten Anwender durch. Für mich war es eigentlich mehr als Proof of Concept gedacht, einfach, weil ich endlich mal eine Hardware für alle Streamingdienste haben wollte. Bleibt abzuwarten, wann und ob Maxdome und  Watchever passende Apps liefern können. Aktuell gibt es von beiden Diensten keine Aussage zu einem Releasedatum.



Fazit: Ich bin überzeugt, beste 20 Euro Hardware, die ich bisher hatte 😉