Im Urlaub hatte ich etwas Zeit, mich mal mit der Frage „wie macht Spotify das eigentlich mit der Werbung – und wie werde ich die los?“ zu beschäftigen. Klar – Premium kaufen wäre eine Möglichkeit, aber irgendwie sehe ich das nicht ganz ein, insofern musste eine andere Lösung her.
Nach kurzer Experimentierphase konnte ich bereits folgendes feststellen: Spotify im Browser (Chrome in meinem Fall) und installiertem Ghostery blockiert die Werbung effektiv und vollständig. Doch ich verwende Spotify nicht nur am Laptop, sondern auch an verschiedenen Geräten wie Handy, Tablet und so weiter – da hilft mir Ghostery nicht weiter.
Also erstmal den Traffic analysieren und feststellen, dass das alles über HTTPS läuft. Aha. Was passiert, wenn ich meinem Endgerät jetzt einfach per FritzBox-Filter die Nutzung dieses Protokolls verbiete? Gesagt, getan:
Und siehe da, auf einmal sehen wir im TCP-Stream auch nicht nur die Verbindungen zu Spotify, sondern auch zu deren Trackern und Werbelieferanten 🙂 Bingo!
Als nächstes legte ich eine Blacklist mit allen blockierungswürdigen Trackern an, denn wenn ich schon dabei war, Sachen direkt am Gateway zu filtern, dann wollte ich das auch ganz generell nutzen können. Die Basis für die Liste hatte ich hier rauskopiert und dann um weitere Werbenetze erweitert.
Am Ende kam dabei folgende Liste heraus:
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Nachdem ich diese Regel auf mein Testgerät angewendet hatte, war ich dann auch tatsächlich die Werbung im Spotify App los 🙂 Perfekt.
Einziger Nachteil: Ohne HTTPS / SSL funktionieren viele andere Anwendungen natürlich nicht mehr – man muss sich also entscheiden, wann man was wirklich verwenden will. In meinem Fall habe ich die Standard-Ad-Blocker Liste an allen mobilen Endgeräten hinterlegt (inkl. HTTPS), damit bin ich zumindest schonmal Layerads, Banner etc. in den Apps und im Internet los. Sollte ich abends dann mal längere Zeit Musik ohne Werbung hören wollen, dann stelle ich einfach den Filter auf „No-Ads / No-SSL“ um und bin auch hier werbefrei unterwegs.
Schade, dass die FritzBox mit ihren Filtern und Regeln nicht etwas granularer umgehen kann, sonst wäre die Lösung noch schicker geworden. Mit einem reinen SSL Verbot für Spotify könnte die zweite Regel komplett wegfallen. Um diesen Effekt zu erzielen könnte man natürlich entsprechende kommerzielle Produkte verwenden, allerdings kosten diese alle Geld – mehr, als ein Premium Abo bei Spotify 😉